In einer stationären Pflegeeinrichtung in Schleswig-Holstein begrüßt ein humanoider Roboter namens Greta zehn Senioren zu einer Gruppenstunde. Greta hat große Augen und trägt ein Tablet auf der Brust. Ziel ist es, die Senioren körperlich und geistig aktiv zu halten und Mitarbeitende zu unterstützen. Obwohl er keine pflegerischen Aufgaben wie Waschen oder Umlagern übernimmt, unterhält er die Gruppe mit Musik und Bewegungsübungen. Die Betreuungskraft, Jutta Tandler, ist während der Sitzung anwesend und steuert Greta.
Die Mehrarbeit, die durch technische Probleme und die Notwendigkeit, den Roboter zu bedienen, entsteht, wird durch eine zusätzliche Stelle in der jeweiligen Pflegeeinrichtung aufgefangen. Darüber hinaus wird der Roboter kontinuierlich weiterentwickelt, um den Anforderungen der Pflegeeinrichtung und der Mitarbeitenden gerecht zu werden. Das Ziel ist, Greta in Zukunft über eine Fernbedienung oder ein Handy zu steuern.
Das Projekt wird von Forschern der DNZ gGmbH aus Siegen, der F&E GmbH aus Kiel begleitet, die die Programmierung des Roboters an die Bedürfnisse des Pflegepersonals anpassen, um Greta angemessener in den Alltag zu integrieren. Insgesamt sind vier Roboter in Pflegeeinrichtungen in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Im Zentrum des dreijährigen Projekts ROBUST steht die Entwicklung und Evaluierung robotik-gestützter Interventionen zur Prävention und Gesundheitsförderung. Neben der Stärkung individueller Gesundheitsressourcen von Bewohnenden hat das Projekt den Ausbau gesundheitsförderlicher Rahmenbedingungen in den beteiligten stationären Pflegeeinrichtungen zum Ziel. ROBUST möchte auf diese Weise passgenaue Interventionen zur Prävention und Gesundheitsförderung im Setting stationäre Pflegeeinrichtungen entwickeln, die nachhaltig insbesondere durch Entwicklung von Standards in der Praxis ihre Anwendung finden können und auch auf andere Einrichtungen übertragbar sind.
Die Senioren jedenfalls scheinen von Greta beeindruckt zu sein und schätzen die Abwechslung, die er in ihren Alltag bringt.
