Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie verändern die Arbeitswelt grundlegend. Es kommt zu erheblichen Verschiebungen innerhalb und zwischen Branchen, Betrieben und Tätigkeiten. Ein wichtiger Standortfaktor für Deutschland ist die Verfügbarkeit von gut ausgebildeten Fachkräften. Doch genau daran hakt es. In immer mehr Branchen ist jedoch von einem Fachkräftemangel die Rede – besonders betroffen sind ländliche Regionen.
Wie ist die Situation konkret in Südwestfalen? Wie verändern sich Qualifizierungsanforderungen in der Transformation und wie kann man auch zukünftig gute Arbeit mit gut ausgebildeten Fachkräften sicherstellen? Diesen Fragen gingen wir in unserem letzten Trafo Talk nach. Eine Studie im Auftrag des Zukunftszentrum KI NRW in Kooperation mit der IG Metall NRW liefert dazu aktuelle Zahlen. Die von uns eingeladenen Referenten Dr. Andreas Jansen (Universität Duisburg-Essen) und Natan Azabal (Zukunftszentrum KI NRW) gaben uns daraus einen Einblick in die Befunde mit einem besonderen Fokus auf die Metall- und Elektroindustrie in der Region Südwestfalen.
In einigen Branchen in Südwestfalen herrscht Fachkräftemangel. Dieser ist sogar noch drastischer als im Rest NRWs. Das bedeutet, dass auf immer mehr Leerstellen, immer weniger Bewerber kommen. Teilweise bleiben Stellen über 160 Tage unbesetzt – ein klarer Mangel an Fachkräften also. Mit Blick auf die Transformation stellt das eine besondere Belastung dar. Schließlich braucht es gut ausgebildete Fachkräfte, die den anstehenden Herausforderungen begegnen. Insbesondere die für Automotive wichtigen Bereiche: Fahrzeug-Luft-Raumfahrt-Schiffbau, Mechatronik, Energie und Elektrotechnik, Mechatronik und Automatisierungstechnik, Energietechnik sowie Elektrotechnik sind von Fachkräftemangel betroffen. Damit stellt der Fachkräftemangel eine enorme Herausforderung der Region dar, die angegangen werden muss.
Aus der Studie ergeben sich die folgenden Empfehlungen für Südwestfalen:
Die demographischen Risiken muss die Automotive Branche in Südwestfalen aktiv angehen. In den kommenden Jahren gehen viele geschätzte Fachkräfte in Rente und reißen eine große Lücke in das Know-how der Unternehmen. Diese gilt es mit geeigneten Maßnahmen zu schließen und deren Wissen weiterzugeben. Hier kann ATLAS beim Wissensmanagement unterstützen.
Mit der Sperrung der A 45 hat Südwestfalen schwer, Fachkräfte von außerhalb der Region zu gewinnen. Der wegbrechende Pendlerverkehr muss mit eigenen Potenzialen abgefangen werden. Dazu braucht es lokale Aktivität und Marketing, beispielsweise an Schulen, um für Ausbildungsberufe zu werben. In den Firmen hingegen können die bestehenden Potenziale in Form von Weiterbildungen oder Qualifizierungsmaßnahme ausgeschöpft werden.
Auch braucht es Maßnahmen zur Verjüngung der bestehenden Fachkräfte in den Unternehmen. Es muss mehr ausgebildet, qualifiziert und weitergebildet werden, um die Bedarfe auch zukünftig zu decken. Dazu gehört es auch ungelernte Arbeitslose für die Berufsausbildung in Betracht ziehen. Auch hier kann ALTAS mit bestehenden Fördermöglichkeiten unterstützen.
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