ATLAS hat sich gemeinsam mit dem Zukunftszentrum KI NRW, dem Institut Arbeit und Qualifikation (IAQ) und dem DGB NRW den Herausforderungen in Bezug auf Fachkräfte gestellt. Die Universität Duisburg-Essen hat gemeinsam mit unserem Partner IG Metall NRW zu einer Fachtagung zu Fachkräfteengpässen und -entwicklung in Nordrhein-Westfalen eingeladen.
Studie zu Fachkäfteengpässe in NRW
Dr. Andreas Jansen vom IAQ hat die Ergebnisse der Studie „Fachkräfteengpässe im verarbeitenden Gewerbe in NRW“ (Fachkräfteengpässe im verarbeitenden Gewerbe in NRW – in manchen Berufsfeldern wird es nicht erst perspektivisch knapp (uni-due.de)) vorgestellt.
Die Studie basiert auf den Daten der Arbeitsagenturen. Diese werden mit einem innovativen Regionalisierungskonzept auf Basis realer Pendlerströme eingeordnet. So lassen sich valide Aussagen über lokale Arbeitsmärkte und die Verfügbarkeit von Fachkräften treffen.
Die Ergebnisse haben gezeigt, dass die Verfügbarkeit von Fachkräften je nach Tätigkeit und Landkreis unterschiedlich ist. Auch wenn nicht von einem NRW-weiten Fachkräftemangel gesprochen werden kann, gibt es immer mehr Berufe, in denen es zu wenig Fachkräfte gibt. In einigen Regionen und Berufen gibt es bereits deutliche Engpässe.
Wertvolle Strategien für den Erhalt und Gewinn von Fachkräften
Dr. Andrea Hannemann vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) hat in ihrem Vortrag „Personal halten – Personal gewinnen“ gezeigt, dass wir den Engpässen nicht ausgeliefert sind.
Strategien sollen dabei helfen, den stetig steigenden Anteil von Beschäftigten, die die Unternehmen durch Eigenkündigung verlassen, zu reduzieren. Darüber hinaus sollen Anreize geschaffen werden, um neue Fachkräfte zu gewinnen. Denn die Verfügbarkeit von Fachkräften nimmt steigt ab.
Es geht darum, Mitarbeiter:innen zu halten und neue zu gewinnen. Im Vordergrund stehen dabei ökonomische Anreize und ein gutes Betriebsklima damit die Mitarbeiter:innen sich mit dem Betrieb verbunden fühlen. Die direkten Vorgesetzten und die mittlere Führungsebene sind dabei besonders wichtig. Außerdem sind Maßnahmen zur Verbesserung der Work-Life-Balance, insbesondere der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, anzustreben.
Bild: Prof. Jenny Wesche (Fernuniversität Hagen), Detlef Gilles (Ford Aus- und Weiterbildungs e.V), Torsten Withake (Gesellschaft für Innovative Beschäftigungsförderung NRW), Thomas Haensel (SIHK zu Hagen)
Ausbildungen im Zeitalter der Digitalisierung
Ein weiteres wichtiges Thema für die Fachkräfteentwicklung ist die Frage „Zeitgemäße Ausbildung im Zeitalter der Digitalisierung: Wie tut man das eine, ohne das andere zu lassen?“
Die Referenten haben zunächst ihren Arbeitsbereich vorgestellt: Torsten Withake, Geschäftsführer der Gesellschaft für Innovative Beschäftigungsförderung NRW, hat sich auf die Aktivitäten der Landesgesellschaft fokussiert. Thomas Haensel von der SIHK zu Hagen hat über die regionalen Aspekte gesprochen und Detlef Gilles, Leiter der operativen Berufsausbildung bei Ford Aus- und Weiterbildungs e.V., hat die betriebliche Ebene beleuchtet.
Alle Teilnehmer:innen sind sich einig gewesen, dass verschiedene Ansätze in der richtigen Kombination dazu beitragen können, dem Thema Personalentwicklung mehr Bedeutung zu geben. Nach fünf intensiven und erkenntnisreichen Stunden endete die Fachkonferenz mit der Verabredung, die gesponnenen Fäden weiter zu bündeln und den Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren fortzusetzen und zu intensivieren.